Das Bratschenlexikon
Die hier
erstmals veröffentlichte erste Auflage des Bratschenlexikon (ebenfalls in der
NBA zu finden) möchte den Urwald von bratschenrelevanten Fachbegriffen mit
einfachen und doch ergreifenden Erläuterungen dem Benutzer ein Stück weit näher
bringen. Für den Laien zur Aufklärung, dem Bratscher zur Erinnerung und dem
Rest zur Belustigung...oder auch umgekehrt? Es stellt nicht den Anspruch auf
Vollständigkeit, kann aber durch Ihre tatkräftige Beteiligung zu einem
Meilenstein der Fachlexika anwachsen. Ergänzungen sind ganz in rot gehalten.
A
A-Saite
Die oberste
(höchste, vom Spieler aus gesehen rechte) Saite der Bratsche. Diese Saite
muß gestrichen werden, wenn der Oboer im Orchester das A angibt. Gut macht sich
auch, wenn man den entsprechenden Wirbel mit del linken Hand hält. Nur nicht
drehen(!) gestimmt ist sie ja werkseitig, oder vom Geigenbauer.
Absolutes Gehör
Vorgebliche Fähigkeit
des Gehörs, die einem das Recht gibt zu behaupten, dass die Instrumente
verstimmt sind. Dem Bratscher bleibt diese Fähigkeit unerreichbar. Er besitzt
absolut kein Gehör, was ihm oft aber im eigenen Interesse zum Vorteil ist.
Abstrich
Kein Fachausdruck
aus der Medizin, sondern die Bewegung des Bogens vom Frosch zur
Spitze. Bei manchen Bratschern ergibt sich daraus unweigerlich das
„fliegende“ Staccato, d.h. der Bogen hüpft trotz der Schwerkraft ohne Willen
des Bratschers auf der Saite.
Atonal
1.Musik,die
entsteht, wenn ein Komponist vergisst in welcher Tonart er gerade schreibt.
2.Musik, die
entsteht, wenn ein Bratscher vergisst in welcher Tonart er gerade spielt.
Aufstrich
Kein
Fachausdruck aus dem kulinarischen Bereich, sondern das Gegenteil vom Abstrich.
Irgendwann ist der Spieler schließlich an der Spitze angelangt und der Bogen
würde unweigerlich auf den Boden fallen oder er bemüht sich mit all seinen
Kräften wieder zum Frosch zu gelangen.
B
Begleitung (je nach Standpunkt)
A: des
Solisten: ein möglichst leise zu haltendes, aufdringliches Hintergrundgeräusch.
B: des
Begleitmusikers: ein schönes Stück, das leider durch den Solisten völlig
ruiniert wird.
C: für den
Bratscher die Haupttätigkeit.
Bogen
Der aus Holz
und Schimmelschweifhaaren gefertigte Gegenstand, mit denen die
Streichinstrumente traktiert werden.
Bogenführung
Was alle
Streicher falsch machen. Beim Bratscher ist das wörtlich zu nehmen, der Bogen
übernimmt die Führung und macht was er will.
Bratsche(laut Riemann Musiklexikon) siehe auch ►Die Bratsche
Verkürzt aus
dem älteren Bratschgeige oder Bratschvioline, eine Lehnübersetzung des
italienischen Viola da braccio (Armgeige) im Gegensatz zur Viola da gamba
(Gambe, Kniegeige) Die Kurzform findet sich schon bei Speer 1687 (Viol Braccio
oder Braz)...
Für den
Musiklaien und denjenigen, der das Instrument einmal lernen will, folgende
Erklärung:
Bratsche ist
das Geräusch, was sich ergibt, wenn man auf gleichnamiges Instrument tritt!
Bratschenklang
Böse Zungen
behaupten ja, Bratschen würde man auf CD’s gar nicht hören, da dort sämtliche
Nebengeräusche rausgefiltert werden. Das mit den Nebengeräusch beim Bratschen
mag ja zum gewissen Grad stimmen, vor allem, wenn der Spieler am Instrument
eingeschlafen ist. Man sollte jedoch gewichtiges Augenmerk auch auf den
sonoren, warmen und leicht nasalen Klang des Instrumentes legen, der sich auf
das Temperament seines Spielers auswirkt, was ab und zu zu den oben
beschriebenen Erscheinungen führt.
Bratschenschlüssel
Für alle, die Ihn noch nie gesehen oder immer übersehen
haben: So sieht also der Bratschenschlüssel aus. Er markiert in seiner Mitte
den Ton c, somit hat der Bratscher einen Orientierungspunkt.
Bratschenwitze
Eigentlich
gibt es gar keine Bratschenwitze, es sind alles Tatsachen und Anekdoten die die
Bratscher sich aber zu Eigen gemacht haben und im alltäglichen Leben in den
verschiedensten Varianten nachspielen; gewollt. Viel öfter aber ungewollt.
C
Cello
Kurzform des Violoncello (zum einfacheren Merken), ebenfalls
ein Streichinstrument, das jedoch unzüchtigerweise zwischen die Beine geklemmt
und dann gestreichelt wird. Auch sein Stachel wird von vielen Cellisten oft
sehr liebevoll behandelt.
Coda
1.Unnötige
Verlängerung und Nachschlag am Ende der Komposition, die es den Zuhörern
erlaubt, ihre Jacken zu suchen und ihre Schuhe anzuziehen, dem Bratscher
langsam wach zu werden, seine Notenlesebrille schon einmal wegzupacken und den
Bogen zu entspannen.
2.Braunes
kohlensäurehaltiges Getränk in zweiter Stufe
C-Schlüssel
Der sogenannte Zugangscode für Bratscher, deshalb auch Bratschenschlüssel
genannt. Er markiert das c auf den fünf Notenlinien und deshalb heißt er
so.
D
div., divisi
(Vortragsbezeichnung, ital.) – Geteilte Bratsche
ist halbes Leid.
Dominante
Kein Fachausdruck aus dem “roten Milleau“([ ...liö] das;
<franz.> Umwelt; bes. schweiz. auch für: Dirnenwelt), sondern Bezeichnung
der fünften Stufe in der Musiktheorie. Diese Erläuterung sollte für den
Bratscher reichen, wer dennoch mehr wissen will, schlage bitte in den
wissenschaftlichen Fachbüchern nach oder studiere Musik.
Dur
das
Tongeschlecht, das sich für den Bratscher korrekt anhört.
Durchführung
1.Ist das, was der Komponist mit der Melodie anstellt, um
mehr Honorar herauszuschlagen.
2. Ist das, was der Bratscher mit der Melodie anstellt,
obwohl er das gar nicht will und deswegen auch nicht mehr Honorar bekommt
E
Enharmonie
Nach Meinung der Bratscher nicht vorhandener Unterschied
zwischen F und Eis
E-Saite
Ist die
Saite, die eine Geige noch über der A-Saite hat. Steht zwar nicht unter Strom,
wie die E-Gitarre, wäre für Bratscher jedoch trotzdem gefährlich, weil zu hoch.
F
Fantasie
Nicht zu
Verwechseln mit der nichtdutzenden Limonade, spielt der Bratscher doch gerne
selbige, weil er dabei so schön träumen und improvisieren (> Improvisation)
kann.
Fermate
1.Halte- und Rettungspunkt für den Bratscher. Hier treffen
sich alle Musiker, -um dann munter wieder weiterzuspielen.
2. Gerechte Teesorte
Forte
Nicht der
Eingang zum Theater oder die Subdominantensiedlungen, sondern eine
Lautstärkenbezeichnung in den Noten, bedeutet: kräftig mit dem Bogen drücken.
Fortissimo
Ganz kräftig mit dem Bogen drücken, falls es kratzt,
macht es nichts Damit es noch mehr kratzt, kann man den Bogen mit ganz viel Kolophonium
einreiben.Frosch
Der Frosch sitzt sozusagen unter der Bogenstange, aber er
quakt nicht. Er nimmt eine Seite der Bogenhaare auf. Vielleicht hüpft wegen dem
Frosch der Bogen des Bratschers oft ungewollt.
Fuge
Nennt man das, wenn
Bratscher versuchen unisono zu spielen. Das Stück gerät also den
Bratschern aus selbiger.
G
Geige
Sie ist die
kleinere Schwester der Bratsche. Sie sieht gegenüber der Bratsche so
aus, als ob sie beim Waschen eingelaufen sei. Ist als Instrument aber mehr
etabliert. Viele Geiger meinen, selbst auch Bratsche spielen zu können, was
jedoch ein kleiner Trugschluß ist. Aber sie versuchen es immer wieder.
Irgendwas scheint also doch an der Bratsche dran zu sein.
G-Punkt
Na, wohl
neugierig geworden. Den hat die Bratsche nicht so häufig. Gemeint ist der Ton
g, den der Violinschlüssel auf den Notenlinien markiert.
H
Harfe
Nicht die Behaubtung einer Märchenfigur, sondern das
Lieblings-instrument der Bratscher, alles Pizzicato und immer nur leere Saiten.
Honorar
Bekommt auch der Bratscher für’s Musik machen. Er sieht das
aber eher als Schmerzensgeld an, obwohl ihm das auch angedreht wird, damit er
endlich aufhört zu spielen.
I
Impressionismus
Musik, die
klingt, als würde sie in dickem Nebel gespielt. Für den Bratscher ein
Dauerzustand.
Improvisation
Tägliche
Grundbeschäftigung aller Bratscher, Lieblingsbeschäftigung der Jazzer. Für sie
guter Zeitschinder, für Bratscher allerdings Zeitverschwendung.
Intervall
Abstand
zwischen zwei Tönen, im Prinzip ein Finger neben dem anderen, gestört nur durch
die Vorzeichen, was zu erheblichen Irritationen führen kann
J
Jazz
Dies ist eine Stilform, die dem Bratscher gar nicht so
liegt, obwohl dort der Rhythmus nicht so genau genommen werden muss und man
viel improvisiert (>Improvisation).
K
Kadenz
Überlanger und
unnötiger Solopart in einem Stück, das schon lange vergessen wäre, wenn es nach
den Bratschern ging. Sogenannte Solisten können damit Ihr Balzverhalten so
richtig ausspielen.
Kammermusik
1.Musik,geschrieben
für eine kleine Anzahl Zuhörer.
2.Für den Bratscher
stellt sich hier die Frage, „kammer spielen“ oder „kammer nich spielen“ oder
sommer’s besser sein lassen.
Klassisch
Musik,
geschrieben in der Zeit ursprünglicher Reinheit bis etwa zu Mozart und vor
Einführung der Viola.
Kolophonium
Baumharz, manchmal
sogar mit Goldstaub versehen (man gönnt sich und seinem Bogen ja sonst nichts),
mit denen die Bogenhaare eingerieben werden, damit es so richtig kratzen kann.
Kreuze
Es gibt eine
ganze Menge von diesen Vorzeichen, die den Bratscher zu „Höchstleistungen“
herausfordern, manchmal gibt es halbe Friedhöfe davon.
L
Lage
Zustandsbeschreibung auf Saiten. Für den Bratscher eine sehr heikle
Angelegenheit, denn je höher er auf der Saite rutschen muss, desto
anstrengender wird es und er läuft Gefahr „abzustürzen“ oder noch unsauberer zu
spielen. Bei manchen Bratschen soll das Instrument ab der sog. 3.Lage noch
absolut neuwertig sein, was aber den Wert des Instrumentes nicht steigert.
Für den
Bratscher gibt es vier Lagen: - erste Lage, -Notlage, -Niederlage und die
stabile Seitenlage.
Lahm,Is
Unbekannter arabischer Viola-Virtuose, dessen Konzerte aber
legendär sein sollen.
Siehe auch ►Is Lahm - Die
Biographie - Das Konzertprogramm
Laute
Instrument,
das ganz anders als sein Name klingt, auch gezupft wird und somit zu den Lieblingsinstrumenten
der Bratscher zählt.
Leitmotiv
1.Wird in
einer Oper immer dann gespielt, wenn eine Hauptperson auftritt.
2.Das Leben
des Bratschers besteht oft aus selbigen.
Lieblingsinstrument der Bratscher
Siehe >Harfe
>Laute
Lieblingsspielarten
Pizzicato, pianissimo,
tremolo, halbe Lage, und ganz wichtig: tacet.
Lieblingstöne der Bratscher
C-G-D-A, das
sind die leeren Saiten. Zu diesen Tönen kann sich der Bratscher immer wieder
retten, damit sich wenigstens die linke Hand einmal ausruhen kann.
M
Moll
Das Tongeschlecht,
das den Bratscher noch trauriger stimmt.
Musik
Ist das, was ein Bratscher immer wieder versucht mit seinem
Instrument zu machen, was ihm aber nicht immer so gelingt und dann eher wie
"Moderne Musik" klingt. Die sogenannte „Moderne Musik“ kommt daher
den Bratschern schon eher entgegen.
Mucke
Auch Mugge (Musik gegen Geld) genannt,
ist die Nebentätigkeit, die man als Bratscher nach den ersten paar
Unterrichtsstunden ausüben kann.
N
Niveau
Ursprünglich
aus dem französischen, heißt es für den Bratscher: Er weiß nie, wo er
spielen soll.
Noten
Sind die schwarzen, manchmal mit Hälsen und vielen Fähnchen
versehenen Hyroglyphen auf dem Blättern, die aufgeschlagen auf dem Notenpult
liegen. Je schwärzer, desto gefährlicher. Leider hat man bis jetzt noch keine
weißen Fähnchen eingeführt, der Bratscher müßte sie oft schwenken.
Notenlinien
Fünf an der Zahl „halten“ sie die Noten an ihrem Platz fest.
Über den Linien wird mit Hilfslinien gearbeitet, die dem Bratscher aber
meistens doch keine Hilfe mehr bieten.
O
Opus
Anderes Wort für Komposition, dessen vertraut wirkender
Gebrauch das Ansehen des Bratschers um 100 Prozent anhebt.
Orchester [sprich: Orkester]
Ist der Ort,
wo es mehrere Bratschen geben kann. Sie sind dann zwar zu sehen, aber nicht zu
hören. Durch Probespiel kann es ein Bratscher schaffen, im Orchester
aufgenommen zu werden, hauptsächlich natürlich, damit die Kollegen etwas zu
lachen haben.
P
Pause
1. Meist nicht länger als 20 min. dauernder Zeitraum, in
denen sich Musiker und vor allem Bratscher erholen können. Sie sollten aber
auch nicht länger dauern, sonst müssten die Bratscher neu angelernt werden.
2.
Willkommenes Schweigen in der Musik, bei denen die Bratscher Gelegenheit haben,
Ihre, vorher durch die Musik gestörten Gespräche, fortzusetzen.
Piano
1.Fachausdruck
für Klavier, das Instrument, was häufig als Dekoration in Wohnzimmern steht.
2.Lautstärkebezeichnung,
die jedem Bratscher entgegenkommt, weil angenehm leise.
Pianissimo
1. Kein
winziges Klavier
2.
Allerliebste Dynamik der Bratscher, weil kaum noch zu hören.
Pizzicato
Keine neue Pizzasorte beim Italiener, sondern eine der Lieblingsspielarten
der Bratscher. Er zupft dabei liebevoll seine Saiten, der Klang ist schnell weg
und der dabei nicht benötigte Bogen kann somit auch nicht zittern.
Q
Quinte
Abstand
zwischen den Saiten. ...nein, nicht in cm sondern in Tonabständen.
Quintenzirkel
Kein Fünftonabstandsgerät für die Geometrie und kein
spirituistischer Kreis, sondern der Kreis der Tonarten, der sich durch enharmonische
Verwechslung bei 6 b bzw. 6 # wieder schließt, manchem Bratscher bleibt dieser
Zirkel für immer verschlossen.
R
Reprise
Keine
tierisch besonders kleine Menge, sondern ein Teilbezeichnung in einem Satz,
den der Bratscher sich sehnlichst herbei wünscht, weil dann der Satz bald
vorbei ist.
S
Saite
Das ist der
gespannte Draht oben auf der Bratsche. Ursprünglich aus Därmen von Schafen
hergestellt (ohne lästige Geruchsentwicklung wie auch bei den Schimmelschweifhaaren)
werden die Saiten heute auch aus Plastik, exquisiter aus Kohlefasern, oder aus
Stahl im Musikfachhandel angeboten. Sie sind
zusätzlich mit Aluminium- oder Silberdraht umsponnen. Bei einigen
Bratschen soll es schon vorgekommen sein, das die Saiten verrostet sind.
Sätze
Erfunden um dem Publikum in einem unzumutbar langem Stück
die Gelegenheit zu geben sich zu räuspern und zu husten, dem Bratscher sich
wieder aufrecht hinzusetzen und sich zu informieren, wo man sich gerade
befindet.
Schimmelschweifhaare
Material für
die Bogenbespannung von meist aus sehr kalten Regionen stammenden
Pferdeschwanzhaaren, die aber gewaschen und geföhnt sind und mit Kolophonium
eingerieben werden, damit es beim Spielen so richtig kratzt.
Schlüssel
Das ist ein,
am Anfang jeder Notenlinie stehendes Zeichen, auf das der Bratscher achten
sollte, denn neben dem C-Schlüssel taucht ab und zu der sog. Violinschlüssel
auf und dann wird’s gefährlich.
Schnecke
Sinnbild der Bratscher, wegen Ihrer Langsamkeit und daher
Verzierung am Ende des Halses der Bratsche. Sie ist die einzige Schnecke, die
der Bratscher fangen kann, ohne das sie ihm wegläuft.
Solo
Bedeutet in der Musikfachsprache, daß nur einer spielt.
Dieses wird jedoch nicht ausgelost, sondern bleibt im Prinzip dem Solobratscher
überlassen. Für ein ganzes derart gestaltetes Werk, braucht man dann einen
Solist, nicht zu verwechseln mit der Aufforderung an den gleichnamigen
Komponisten.
Soli
Bedeutet,
das die Gruppe ein Solo hat, allerdings alle zur gleichen Zeit. Nicht jedoch
jeder wie er kann oder will. Manchmal kommt es aber unweigerlich zu solchen
Einzelleistungen, die dann aber nicht als Solo bezeichnet werden.
Spielen
Ist die
Tätigkeit, die ein Bratscher auf dem Instrument ausüben sollte, klingt zwar wie
aus ferner Kindheit, artet aber oft in Arbeit aus und setzt das Üben voraus.
Spielanweisung
In den Noten
eingetragene Bezeichnungen, die nur zu Irritationen des Bratschers führen und
oft auch noch in italienisch gehalten sind.
Stamitz
Komponist einer der wenigen Konzerte für Bratsche,
günstigerweise in D-Dur geschrieben und aus der Klassik, wie das
Hoffmeisterkonzert. Man braucht sich nicht groß umzustellen.
Stimmung
1.Werkseitige Grundeinstellung der Bratsche, die nur im
äußersten Notfall selbst vom Bratscher korrigiert werden sollte.
2.Die Stimmung der Bratscher ist durchweg positiv, frei nach
dem Motto: „Die Lage ist hoffnungslos, daher nicht mehr ernst zu nehmen“.
Stimmlage
Vergleichbar
mit der menschlichen Stimme gehört die Stimmlage der Bratsche zu den
vermeintlich nicht so wichtigen Mittelstimme. Aber ohne sie wäre ein
Streichquartett halt auch kein Streichquartett, das Orchester gar „witzlos“,
zumindest ohne den so hochgeschätzten Bratschenwitz.
Streichinstrumente
Eindeutig
keine Ansammlung von Pinseln sondern der Oberbegriff für Instrumente, die mit
einem mit Schimmelschweifhaaren bespannte Bogenstange gestrichen werden.
Igitt wird jetzt sicher der Laie ausrufen, aber zur Beruhigung sei gesagt, das
die Haare gewaschen und gebleicht auf die Bogenstange gespannt werden.
Spitze
Nennt man
das andere Ende vom Bogen, dort wo er nicht gehalten wird. Bratscher können
somit behaupten, daß bei ihrem Spielen wenigstens etwas „Spitze“ ist.
T
Ton
Ist im Idealfall das Geräusch, das die Bratsche verlässt,
wenn man mittels eines mit Schimmelschweifhaaren bezogenen Bogen
über eine der vier Saiten der Viola streicht, womöglich auch noch
mit den Fingern der linken Hand auf der Saite greifend und vibrierend
versucht, gegen die Gewalt der Schwerkraft kämfend, eine in den vor einem stehenden
Notenpult mit hoffentlich aufgeschlagenen Notenblättern möglichst richtige Note
zur richtigen Zeit auf der richtigen Saite mit dem richtigen Finger zu spielen,
eine also nahezu unmögliche logistische Herausforderung für den Bratscher.
Tutti
Bedeutet in der Musikfachsprache, dass alle spielen, ...oder
so tun als ob, im Gegensatz zum Solo.
U
Üben
Eine Tätigkeit, die der Bratscher allen anderen
nichtbratschenden Kollegen gönnt, nur sich aus Bescheidenheit und Kollegialität
der eigenen Gruppe gegenüber nicht.
Unisono
Ist der Glücksfall, wenn mindestens zwei Bratscher
versuchen, zur gleichen Zeit den gleichen Ton in gleicher Lautstärke und mit
gleichen musikalischen Ausdruck zu spielen. Unbestätigten Berichten zufolge,
soll es diesen Fall schon gegeben haben.
V
Verzierung
Unnötige
„Füllnoten“. Machen ein Stück, je nach Gebrauch, interessanter oder
nervtötender und der Bratscher bricht sich unnötig daran einen ab.
Vibrato
Unnötig und anstrengendes Beben oder Zittern der linken
Hand, manchmal auch ganz hilfreich, wenn man mal wieder, wie des öfteren, den
Ton nicht getroffen hat.
"Viola!" (der
imperativ von violare)
heißt
soviel wie "verletze!", was sich besonders aufs gehör beziehen
könnte, falls man sie dann doch mal zu gehör bekommen sollte =) )
Viola
Fachausdruck
für die Bratsche, den Begriff benutzen nur Bratscher, die sich für etwas
Besseres halten.
Viola.TV
Erster Fernsehsender, der sich ausschließlich mit dem
Instrument beschäftigt und seine wertvolle Sendezeit verplempert, siehe ►Viola.TV.
Violinschlüssel
Auch G-Schlüssel genannt markiert er den G-Punkt auf
den fünf Notenlinien.
Vorzeichen
Stellen ein schlechtes Omen für den Bratscher dar und je
mehr, desto schlimmer. Da muß der Bratscher schon mal im wahrsten Sinne des
Wortes drei Kreuze machen.
W
Wagner
Einer der vielen gehassten Komponisten der Bratscher. Denn wenn
man eines seiner ewig langen Werke spielt und nach 2 Stunden auf die Uhr
schaut, sind erst 20 Minuten vorbei.
Walzer
Ist nicht eine Aufforderung an das Meerestier, sondern ein
Tanzart im ¾-tel-Takt, als Wiener Walzer mit vorgezogener 2 und nachhinkender
3, der gespaltenen Bratscherpersönlichkeit also sehr entgegenkommend.
Wiederholung
Unnötiges
Verlängern eines Musikstückes, bei denen sich der Bratscher der Gefahr
aussetzt, noch einmal dieselbe Stelle wieder falsch zu spielen.
Wirbel
1.Sind die vier schwarzen „Knöpfe“ oben an der Schnecke der
Bratsche, die der Bratscher aber nicht anrühren sollte, damit die Stimmung
des Instrumentes nicht unwideruflich verloren geht.
2. Ist das, was der Bratscher hervorruft, wenn er versucht
in einem Ensemble die Führung zu übernehmen. Und das nur, weil er einmal die
Melodie spielen darf, - was aber selten vorkommt..
X
Xylophon
Ist das Instrument, zu denen Bratschen verarbeitet werden,
wenn es nicht gelingt, sie sauber zu stimmen oder zu spielen.
Y
Kein Eintrag
vorhanden
Z
Zittern
Eine
unangenehme Begleiterscheinung beim Bratschen. Bei der linken Hand als Vibrato
deutbar, bei der rechten Hand als unkontrollierte Tonverunstaltung, nur selten
als korrekt ausgeführt Spielanweisung (fliegendes Staccato).
Zugabe
Von den Bratschern
äusserst ungern gespielte Anhängsel, da nicht extra bezahlt.