Wie werde ich zum Bratscher?
Eine kleine Anleitung für alle Willigen
Wenn Sie sich entschließen sollten, Bratscher
werden zu wollen, beachten Sie sehr genau folgende Punkte, um richtig in die
Psyche eines Bratschers einsteigen zu können:
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Grundvoraussetzung ist der Besitz wenigstens
eines Bratschenkastens. Sie müssen in der Öffentlichkeit als Bratscher erkannt
werden, damit man Sie auch so behandelt.
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Reduzieren Sie Ihr Lebenstempo mindestens um die
Hälfte, alles andere ergibt sich dann von selbst -wie Sie sehen werden.
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Wenn Sie dann wollen, machen Sie sich auch mit
dem Instrument vertraut, aber behandeln Sie es wie jeder Bratscher stets
liebevoll, so bleibt es Ihnen ein Leben lang treu.
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Wenn Sie vorher noch kein Instrument gespielt
haben, können Sie sich voller Stolz „Edelbratscher“ nennen. Es gibt nur wenige,
die diesen Weg gegangen sind. Sie können dann ganz unvoreingenommen und
unbelastet ans Werk gehen.
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Als Umsteiger müssen Sie sich dann allerdings
auch mit der Quintentheorie (nicht zu verwechseln mit der Quantentheorie)
auseinandersetzen: Die Bratsche klingt eine Quinte tiefer als die Geige -aber
vorsichtig: Nicht den Bratschenschlüssel auch einfach eine Quinte tiefer lesen,
das geht schief! In der Mitte des Schlüssels und der fünf Notenlinien liegt der
Schwerpunkt Ihres zukünftigen Bratscherlebens, das c. Keine Angst, Sie
verlassen dieses Umfeld kaum.
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Schließen Sie sich gleich einem Ensemble an, in
der Praxis vollzieht sich der „Verwandlungsprozess“ wie von selbst. Fragen Sie
einmal Geiger danach, die ab und zu Bratsche spielen.
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Wenn Sie sich vor Muckenangeboten nicht mehr
retten können, ist das ein sicheres Zeichen, dass Sie zum Bratscher geworden
sind; aber vorsichtig: Erkundigen Sie sich immer, dass Sie der einzige „frische“ Bratscher sind,
sonst kann es Ihnen schon einmal passieren, dass Sie nur von Ihresgleichen oder
von Hausmeistern umgeben sind.
Wenn Sie nun alle Punkte gewissenhaft verfolgen,
so werden Sie innerhalb kürzester Zeit den Verwandlungsprozess in sich spüren
und so dann ein erfülltes Bratscherleben führen können. Es werden dann
sicherlich hin und wieder einmal Probleme oder Fragen auftauchen, die Sie in
Unruhe versetzen könnten. In dem Fall helfen vielleicht die „Tipps und Tricks“.
Die „Meinungen“ können Sie sich zu Eigen machen oder Sie halten sich an die
„Sprüche“, nachzulesen ab Seite 40. Wenn alles nichts hilft, wenden Sie sich
einfach vertrauensvoll an unsern hauseigenen Psychologen
(psychologe@bratschenwitze.de) , der Ihnen dann sicherlich konkrete Ratschläge
unterbreiten kann.